Das

Kepler-
Gymnasium Ulm

Kepler-Schüler werden zu Ministern und EU-Abgeordneten

Am 25. und 26.06. führten die Klassen 10a und 10d des Kepler-Gymnasiums ein Simulationsspiel zu Entscheidungsprozessen in der Europäischen Union durch. Die Schüler sollten sich - getrennt in die Kammern Parlament und Rat der EU - auf eine gemeinsame Richtlinie zur Flüchtlingspolitik der EU einigen. Dafür ist in der Realität sowohl eine Mehrheit im Europäischen Parlament als auch eine Mehrheit im Rat der EU vonnöten. Jeder Schüler übernahm die Rolle eines Mitglieds im Europäischen Parlament oder eines Innenministers aus einem EU-Land im Rat. Eine Rollenkarte gab jedem Schüler ein individuelles Profil, z. B. als deutsches Mitglied der EVP-Fraktion im Parlament oder als Innenminister Spaniens im Rat. Auf diese Weise lernten die Schüler durch Diskussionen, Anträge und Abstimmungen verschiedene Schwierigkeiten der Kompromissfindung in einem Staatenverbund kennen, der tagtäglich 28 teils sehr unterschiedliche nationalstaatliche Positionen zu vereinen sucht. Parallel zu den Diskussionsrunden im Parlament bzw. Rat mussten sich die Schüler auf Pressekonferenzen auch den äußerst kritischen Nachfragen der (durch die Gastexperten und Lehrer gespielten) Journalisten stellen. Am Ende des Spiels gelang es den Schülern, durch den Vermittlungsausschuss praktisch in letzter Sekunde einen Kompromiss herbeizuführen.

 

Initiiert und begleitet wurde das Simulationsspiel von den Gemeinschaftskundelehrern Herrn Pfleghar und Herrn Eisler. Für die Durchführung konnten Experten der Firma EuroSoc aus Konstanz gewonnen werden. Den Abschluss der zweitägigen Simulation bildete der Besuch durch den Abgeordneten Norbert Lins, seit Juli 2014 für die CDU im Europäischen Parlament, der sich den Fragen der Schüler stellte. Neben Werdegang und Arbeitsalltag eines Parlamentariers wurde auch die Griechenland-Krise thematisiert und Herr Lins scheute sich nicht, klar Position zu beziehen. Am Ende der zwei Tage waren sich Schüler und Lehrer einig: Im Planspiel lassen sich komplexe politische Inhalte und Prozesse tiefergehender verstehen als im klassischen Alltagsunterricht.